Bessere Renditen: Anlagehorizont von mindestens 5 Jahren
Zeitraum neue Höchststände. Wer einen Anlagehorizont von fünf Jahren und mehr wählt, verbessert die Aussichten auf eine positive Rendite.
Erholung nach Krisenzeiten
Der maximalen Verluste spielt eine wichtige Rolle, um den Anlagehorizont zu wählen. In den letzten 200 Jahren hat sich der Aktienmarkt nach einem Crash jeweils innerhalb von drei bis fünf Jahren wieder vollständig erholt – mit Ausnahme der Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren. Anleger mit einer gut gestreuten Geldanlage haben nach Krisen meist kein Geld verloren. Wer jedoch aufgrund stark emotional geprägter Nachrichten zum Tiefpunkt Geldanlagen verkauft hat, musste fast immer hohe Verluste hinnehmen.
Beispielsweise hat der breite Aktienmarkt während der Finanzkrise bis zu 68 % an Wert verloren. Innerhalb eines halben Jahrzehnts hat er sich vollständig erholt und neue Höchststände erreicht. Über den selben Zeitraum haben Obligationen gegenüber Aktien wesentlich weniger verloren und sich erst noch schneller erholt. Deshalb reduziert eine Kombination aus Aktien und Obligationen die Höhe der Verluste und verkürzt die Erholungsphase in Krisenzeiten. Das ist auch der Grund, warum bei kürzeren Anlagehorizonten der Aktienanteil reduziert und der Obligationenanteil erhöht wird. Je länger der Anlagehorizont, desto höher ist die Kapazität, Wertverluste zu verkraften und desto höher darf der Aktienanteil innerhalb der Anlagestrategie sein. Die Bedeutung von grösseren Wertverlusten ist dahingehend bedeutsam, als um einen Verlust von 50 % auszugleichen, eine Rendite von 100 % notwendig ist.
Prognose bringt Transparenz
Simulieren lässt sich die künftige Renditeentwicklung mittels mathematischer Berechnungen. Dabei kann man mit statistischen Kennzahlen die Entwicklung der Anlage prognostizieren – über mögliche Szenarien für die Vermögensentwicklung der kommenden 20 bis 30 Jahre. Die Modelle zeigen, wie sich das Vermögen in einem schlechten, normalen und guten Wirtschaftsumfeld entwickeln könnte. Die folgende Grafik zeigt die Simulation eines ausgewogenen Portfolios. Nach sechs Jahren ist die Wahrscheinlichkeit einer positiven Rendite sehr hoch und der Vermögenswert liegt mit einer mehr als 90-prozentigen Wahrscheinlichkeit über dem Anfangsvermögen.
Langfristige Renditen
Das Wirtschaftswachstum treibt Finanzmärkte langfristig an. Floriert die Wirtschaft, steigen die Bewertungen der Unternehmen und mit ihnen die Aktienpreise. Erwartet der Börsianer hingegen eine Abkühlung des Wirtschaftswachstums, sinken die Bewertungen der Unternehmen und damit auch die Aktienkurse. Auf Dauer gesehen gehen wir davon aus, dass die Weltwirtschaft wächst – weil die Bevölkerung zunimmt und sich Technologien weiterentwickeln. Damit treibt das Wirtschaftswachstum die Anlagerenditen langfristig an. Solange Wachstum herrscht, dürfen Anleger also mit positiven Anlagerenditen rechnen.
Anlageziel im Auge behalten
Das Anlageziel bildet die Grundlage der Anlagestrategie und beeinflusst die Wahl des Anlagehorizonts. Je klarer es ist, desto planbarer ist die Geldanlage. Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Ausgangslage und seine individuelle Vorstellung über das Anlageziel. Eine Musterlösung gibt es nicht. Generell kann man sagen, dass im Alter von 35 Jahren der Vermögensaufbau an erster Stelle steht. Ein Neurentner hingegen fokussiert eher auf Vermögenserhalt und einen möglichen Vermögensverzehr. Somit ändert sich das Anlageziel kontinuierlich während des ganzen Lebens und muss laufend angepasst werden.
Liegt das Anlageziel mehr als fünf Jahre in der Zukunft, kann eine Geldanlage sinnvoll sein. Systematischer Vermögensaufbau spart und investiert Vermögen auf ein bestimmtes Ziel hin. Um das zu erreichen, kann man monatlich beispielsweise fünf Prozent des Einkommens zur Seite legen. Auf einem Sparkonto häuft sich Geld ohne Rendite an. Bei einem genügend langen Anlagehorizont lohnt es sich, das Geld anzulegen. So lässt sich jährlich eine Durchschnittsrendite von zwei bis fünf Prozent erwirtschaften. Wer sein Vermögen im dritten Lebensabschnitt aufbrauchen und eine feste monatliche Auszahlung möchte, sollte seine privaten Finanzen gut planen und seine Erwartungen der Realität anpassen. Steht ein nachhaltig machbarer monatlicher Auszahlungsbetrag fest, lassen sich die Geldanlage und die monatliche Auszahlung über einen Entnahmeplan bei einem Vermögensverwalter umsetzen. In diesem Fall spielt das Anlageziel beim Anlagehorizont eine wichtige Rolle.
Fazit
Je länger der Anlagehorizont ist, desto höher ist die Risikofähigkeit. Und je mehr Zeit man der Geldanlage gibt, desto wahrscheinlicher ist eine positive Renditeentwicklung. Historisch betrachtet liegt der Erholungszeitraum im Schnitt zwischen drei und fünf Jahren. Kennt man die Erholungszeiten nach Börsencrashs, lässt sich die richtige Erwartung an den Anlagehorizont definieren. Und wer bei der Wahl der Geldanlage das Anlageziel und den Anlagehorizont berücksichtigt, erhöht seine Aussichten auf Erfolg.