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Die Inflation ist zurück. Was nun?

Die US Konsumentenpreise steigen momentan so schnell wie seit 40 Jahren nicht mehr! «Endlich!» möchte man meinen. Schliesslich haben sich US Zentralbanker und Politiker eine höhere Inflation ja jahrelang herbeigesehnt. Ganz im Stile moderner «Zauberlehrlinge» haben sie zu diesem Zweck alleine während der Corona-Pandemie die Leitzinsen auf null gesenkt, 4.5 Billionen US Dollar gedruckt und grosszügige Fiskalprogramme lanciert. Die Dosierung und das Timing dieser Massnahmen liessen allerdings zu wünschen übrig. Denn während der Corona-Öffnungen, trifft eine übermässig befeuerte Aufhol-Nachfrage nun auf ein äusserst limitiertes Angebot. Die Preisspirale scheint ausser Rand und Band zu sein.

 

Inflationsrate

 

Die plötzliche Kehrtwende der US Notenbank und die Gründe dafür

Viele Amerikaner ächzen schon seit Monaten unter den Folgen steigender Energie- und Lebensmittelpreise. Die Fed aber wurde bis vor Kurzem nicht müde die vorübergehende Natur der Nachfrage- und Angebotseffekte gebetsmühlenartig zu betonen. Die «Wächterin» der US Preiswertstabilität war sich ihrer Sache lange genauso sicher wie der Zauberlehrling in Goethes wohl berühmtester Ballade! Unlängst dann die Kehrtwende: Die Fed hat plötzliche Angst, dass sie die „Inflations-Geister“, welche sei selbst herbeirief, nicht mehr los wird.

Ein Hauptgrund für diesen Richtungswechsel scheint trivial: Die Fed hat wohl nämlich realisiert, dass sie in ihren Analysen jahrzehntelang einen Konsumenten betrachtet hat, den es gar nicht gibt: den Durchschnittsamerikaner. Ärmere Bevölkerungsschichten sind beispielsweise viel stärker von den aktuell steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen betroffen als die Notenbanker selbst oder reiche Wall Street Händler. Sie erwarten deshalb auch für die Zukunft deutlich höhere Inflationsraten. Darum ziehen sie viele Einkäufe nun vor und verlangen höhere Löhne. So treiben sie die Preise noch weiter in die Höhe.

Die Preisspirale dreht sich deshalb immer schneller und genau wie bei Goethe entwickelt ein ursprünglich erwünschter Effekt plötzlich ein beängstigendes Eigenleben. Das blosse «Herunterreden» dieser Inflationserwartungen hat für die Fed genau so wenig funktioniert wie für Goethes Zauberlehrling. Die meisten Amerikaner hat sie damit auch gar nicht erst erreicht. Deshalb wird die Inflation nun wieder ganz klassisch bekämpft: Die Leitzinsen werden steigen und die quantitativen Lockerungsprogramme enden.

 

Wird die Inflation deshalb jetzt permanent engleisen?

Nein, diese Gefahr wird überschätzt. Aber für eine möglichst rasche Vertreibung der Inflations-Geister ist sehr viel mehr nötig als Zinserhöhungen und ein Rückbau der quantitativen Lockerungsprogramme: eine zurückhaltendere Fiskalpolitik, ein Wiederaufbau der globalen Lieferketten, ein Ende der Corona-Pandemie, eine Deeskalation geopolitischer Konflikte, eine Rückkehr zu einem klareren Inflationsziel, und eine direktere und einfachere Kommunikation mit der amerikanischen Bevölkerung. Denn erst wenn diese an eine Vertreibung der Inflationsgeister glaubt, werden sie auch verschwinden.

Und für die Zukunft braucht es ganz im Sinne Goethes mehr Bescheidenheit, denn die Folgen exzessiver Handlungen sind auch in einem scheinbar gut erforschten Wirtschaftssystem niemals völlig abschätzbar.

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